Ein neues Zuhause für kleine Krabbler
Azubis bauten für die JBH ein Insektenhotel als Teil einer nachhaltigen Naturlandschaft
Siegburg. Es war schon aufregend, als der Laster vor der Kinderburg „Veronika Keller“ hielt und mit einem Kran das Insektenhotel über den Zaun hievte. Kurze Zeit später konnte das neue Heim für die kleinen Krabbler im Boden verankert werden. Schnell war das Dach montiert und nun wartet man auf die vielfältige Tierwelt, die das tolle Bauwerk nutzen sollen.
Das „Insektenhotel“ ist aber nur ein Element der frisch angelegten Landschaft, die als ein kleines ökologisches Paradies funktioniert. „Den Anstoß gab es bereits 2019 bei der Trägerkonferenz, als Franz Huhn verkündete, dass die Nikolausstiftung einen Preis für ökologische Nachhaltigkeit auslobt. Ich hab mir dann ein paar Gedanken gemacht“, erinnert sich Hans Hüngsberg, 1. Vorsitzender der Jugendbehindertenhilfe Siegburg/Rhein-Sieg e.V. noch sehr gut. Die Tagesstätte „Am Bertramsweiher“ besitzt über 350 Quadratmeter Brachland, das sich perfekt zu einer Insektenwiese umgestalten ließ. Hier legten die Planer Treppen, Wege und Mauern an, alles ergänzt durch einem Traum an Wildblumen. „Es war im Sommer ein herrlicher Anblick.“ Als letztes setzte man die speziellen terracottafarbenen Steine, die ideal die Sonnenwärme speichern. Nun war es an der Zeit, das Insektenhotel zu installieren, das als Azubi-Projekt bei „OBI“ entstanden ist. Der Nachwuchs baute und befüllte nicht nur das beeindruckte Kunstwerk, sondern zeigte sich auch für die Lieferung und Aufstellung verantwortlich. „Neben OBI hatten wir noch zwei weitere namhafte Unterstützer, die sich obendrein finanziell engagieren.“ Die Kosten für die imponierende Naturlandschaft bewegen sich im unteren fünfstelligen Bereich. Doch sind die Maßnahmen bisher nicht abgeschlossen, denn es fehlt noch ein Brunnen, der zusätzlich die nötige Wasserversorgung der Vögel und Insekten übernimmt. Gespeist wird der Stromkreislauf durch eine Photovoltaikanlage, die auf dem Dach des Insektenhotels ihren Platz findet. Einige Bienenvölker, die in dem Garten angesiedelt werden, runden das Ganze optimal ab. Zwei Angestellte der Kinderburg begleiten fortan den Imker bei seiner Arbeit, so dass in einem Jahr die JBH die Betreuung selbst übernehmen kann. „In zwei Jahren gibt es bei uns dann hoffentlich leckeren Honig“, freut sich jetzt schon Hans Hüngsberg. Wenn das wunderbare Biotop fertig ist, steht es jedoch nicht nur allein den eigenen Einrichtungen zur Verfügung. „Es soll als Lehrpfad für Vorschulgruppen und andere Kitas dienen, ferner für alle interessierten Bürger frei zugänglich sein. Die Stadt Siegburg nimmt auch Führungen vor Ort in ihr Programm auf. Für die Jüngsten ist es ohnehin ein tolles Erlebnis, die Insekten aus der Nähe zu beobachten. Die Vorschulkinder können hier gegebenenfalls Fotosessions machen und sich mit der Natur auseinandersetzen. Wir wollen ihnen auf diese Weise vermitteln, dass es mehr als digitale Medien auf Handys gibt, nämlich echtes Leben vor ihrer Nase.“